Ausgabe März 2012

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Balkone im Bestand – Thermisch trennen oder dämmen?
Die Sanierung von Balkonen ist eine heikle Aufgabe im Bereich der energetischen Gebäudesanierung. Gründe dafür sind der meist große Sanierungsaufwand und die damit verbundenen hohen Kosten. Darüber hinaus gilt es, die linienförmigen Wärmebrücken und damit verbunden die Bildung von Schimmelpilzschäden in diesem Bereich zu verhindern und eine dauerhafte Lösung für dieses allseits bekannte Problem zu finden.

SANIERUNGSPROJEKT
Sanierung und Aufstockung eines denkmalgeschützten Wohn- und Geschäftsgebäudes in der Münchner Altstadt – Schiffmacherhaus am Viktualienmarkt
Eine Sanierung mit besonderen Herausforderungen: Das Schiffmacherhaus am Viktualienmarkt in München steht auf historischem Stadtgrund und ist Teil des Bürgerhaus-Ensembles, das vom Sebastiansplatz bis zum Rosenthal reicht. Das Gebäude selbst ist denkmalgeschützt – eingetragen als Boden- und Baudenkmal in der Bayerischen Dankmalschutzliste.

ENERGIEBERATUNG
Wärmebrücken – Macht ein detaillierter Nachweis Sinn?
KfW 100 oder KfW 85? Oftmals ist im Rahmen einer Bauherrenberatung im Zuge einer Sanierung diese Frage schnell beantwortet. Doch ebenso oft trennt nur die zweite oder gar dritte Stelle nach dem Komma des Transmissionswärmeverlustes HT´ von einem Tilgungszuschuss in Höhe von 5,0 % oder eben 7,5 %.

Energetische Bewertung von Gebäuden (Teil 2) – Die wichtigsten Änderungen der neuen DIN V 18599
Die Neufassung der umfangreichen Norm, die im Dezember 2011 erschienen ist, wurde umfassend inhaltlich überarbeitet und ergänzt. Die Mitglieder des Normenausschusses der DIN V 18599 stellen nachfolgend vor, mit welchen Neuerungen in Teil 5 bis 11 zu rechnen ist.

GEBÄUDEHÜLLE
Verschmutzungen auf Wärmedämm-Verbundsystemen – Wie lassen sich Algen und Pilze vermeiden?
Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) dienen der energetischen Optimierung von Fassaden an Neu- und Bestandsbauten und sind ein probates Mittel, die Energiesparziele der Bundesregierung im Zusammenhang mit der Energiewende zu erreichen. Sie sind effizient, vergleichsweise einfach und sicher zu verarbeiten und haben sich in mehr als 50 Jahren bestens bewährt. Trotzdem können Algen und Pilze auf deren Oberflächen auftreten.

ANLAGENTECHNIK
Der Mehrfachnutzen gebäudeintegrierter Photovoltaik (GIPV) – Das Gebäude als Stromlieferant
Ließ sich der Anteil von Solarstrom am gesamten Stromverbrauch vor zehn Jahren noch im Promillebereich messen, so hat er im Jahr 2011 bereits 3 % erreicht. Insbesondere in den ländlichen Gegenden Deutschlands ist der starke Zubau an Solarstromanlagen weithin sichtbar. Sowohl auf Dächern von landwirtschaftlichen Gebäuden als auch auf den Dächern von Industriehallen und Einfamilienhäusern lässt sich eine Vielzahl installierter Solarstromanlagen finden.

Niedertemperatursysteme im Bestand – Tipps zur Kombination von Heizkesseln und Flächenheizungen
Durch die Verbesserung der Gebäudehülle bei einer Sanierung kann in den meisten Fällen die Heizlast niedriger ausgelegt werden. Die Verringerung von Vor- und Rücklauftemperaturen kann jedoch häufig zu Problemen bei der Verteilung oder den Kesseln selbst führen.

FÖRDERUNGSÜBERSICHT
Förderbedingungen ab Januar 2012 / Änderungen ab 2. Quartal 2012 – Wohnförderung der KfW

RECHTLICHES
Abstandsflächen – Sonderregelungen der Bundesländer für Außenwanddämmungen
Erklärtes Ziel der Regelungen der EnEV 2009 ist u. a. die Verbesserung der energetischen Eigenschaften des Gebäudebestands. Eine effektive und wirtschaftlich rentable Maßnahme stellt die nachträgliche Dämmung von Außenwänden dar. Doch welche unterschiedlichen Anforderungen stellen die Bundesländer an deren Zulässigkeit?

Planer- und Beraterhaftung im energetischen Bereich – Ein breites Spektrum an Fehlerquellen
Der Architekten- oder Ingenieurvertrag ist regelmäßig als Werkvertrag einzustufen. Demnach ist der Architekt, Ingenieur oder Energieberater verpflichtet, seine Leistung, wie versprochen, zu erbringen. Weist das Architekten- oder Ingenieurwerk jedoch Sach- oder Rechtsmängel auf, kann dies zur Mängelhaftung führen. Aber auch schuldhafte Verletzungen von Pflichten aus dem Vertragsverhältnis, z. B. in Form einer unzureichenden Beratung, verpflichten zum Schadensersatz. Deshalb soll an dieser Stelle auf die wichtigsten haftungsrechtlichen Fragen eingegangen werden.

Liebe Leserin, lieber Leser,

der vergangene Winter hat sie wieder auf schonungslose Weise zum Vorschein gebracht: unsere beängstigende Abhängigkeit vom Strom. Besonders während der ungewöhnlich langen Kältewelle ist der Verbrauch deutlich in die Höhe geschnellt, denn vor allem in Gebäuden mit schlechtem Wärmeschutz wurde mit elektrischen Heizkörpern oder -lüftern kräftig nachgeholfen. Wer möchte das den Bewohnern auch verübeln? Bei der Wahl zwischen einer hohen Stromrechnung oder unbehaglich kalten Innentemperaturen fällt die Entscheidung schnell auf die zwar teure, aber eindeutig angenehmere Variante zurück.

Obwohl das deutsche Stromnetz dadurch zeitweise an den Rand der Belastungsgrenze getrieben wurde, ist der von vielen Experten prognostizierte „Blackout“ nicht eingetreten. Viel zu voreilig ist nämlich nach ihrer Meinung die Energiewende von der Bundesregierung eingeleitet worden, womit die Abschaltung von acht deutschen Kernkraftwerken im letzten Jahr gemeint ist. Ganz so unrecht hatten sie damit nicht, denn dass der Kollaps ausgeblieben ist, haben wir auch der Unterstützung durch die Solar- und Windanlagen zu verdanken, die begünstigt durch den trockenen Frost und den Sonnenschein – wenn auch nur zu einem kleinen Teil – zum Gesamtstrompotenzial beitragen konnten.

Na dann, alles halb so schlimm, oder?

Im Moment ja, aber laut einer Studie des VDE wird der Stromverbrauch bis 2025 um 30 % steigen. Genau deswegen sind sie nicht umsonst, unsere tagtäglichen Bemühungen, Gebäude effizienter zu machen, um dem Mehrverbrauch an Energie entgegen-zusteuern und die eingangs erwähnte Abhängigkeit zu reduzieren.

Dazu wünsche ich Ihnen weiterhin viel positive Energie und Erfolg!

Kathrin Hefele
Chefredaktion „EnEV im Bestand“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)