Ausgabe Januar | Februar 2016

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Energiebewusstsein fördern – Intelligente Messsysteme, Zähler und Energiemonitore
Die kommenden Generationen dürfen erwarten, dass wir ihnen die Welt nicht als vergiftete Brache hinterlassen. Die Energieverschwendung muss deshalb aufhören. Das gilt insbesondere auch für die am vielseitigsten vom Menschen nutzbare Energie, die Elektrizität. Um hierbei richtig zu entscheiden, braucht unser Verstand Zahlen. Von Messtechnik, die sie liefert, handelt der folgende Bericht. Im Blickpunkt steht dabei der private Haushalt.

VERANSTALTUNGEN
bautec 2016 in Berlin – Werkstoff Holz hat viele Gesichter
Internationale Baufachmesse zeigt Facettenreichtum von Holz und nachwachsenden Rohstoffen

EnEVFORUM in Frankfurt am Main – Die Zukunft des Bauens ist jetzt
Was ändert sich bei den Vorgaben der EnEV (Energieeinsparverordnung) ab 2016? Welche neuen Werte sind zu beachten? Und – haben wir die Schmerzgrenze der energetischen Anforderungen nicht längst schon erreicht? Diese Kernfragen standen am 12. November beim ersten EnEVFORUM in Frankfurt am Main im Mittelpunkt.

Preisverleihung für die beste energetische Gebäudesanierung – EnEVAWARDs 2015
Am 12. November wurden im Rahmen des EnEVFORUMs die EnEVAWARDs verliehen. Prof. Dr. Werner Friedl und Chefredakteurin Kathrin Hefele überreichten die Trophäen stellvertretend für die Jury an die stolzen Gewinner.

SANIERUNGSPROJEKT
Tannerhof nach optischer und energetischer Kur wieder topfit – Im Einklang mit der Natur
Tannerhof – der Name steht für die 100-jährige Tradition in Sachen Entschlackung, Entgiftung und Regeneration. Inzwischen wurde das Sanatorium aus dem Baujahr 1904 in ein familiäres Gesundheitshotel für Entspannung, Ruhe und Heilung umgewandelt. Die neue und ergänzende Architektur wartet mit viel Holz, Glas und jeder Menge Freiraum für die Gäste auf. Eine behutsame, funktionale und energetische Sanierung passten die Planer dem nachhaltigen Gesamtkonzept des Hauses an.

ENERGIEBERATUNG
Energieeinsparverordnung – Neuerungen ab 2016
Ab dem 01.01.2016 gelten neue energetische Anforderungen für Neubauten. Der Überblick zeigt, worauf Sie achten müssen.

Wärmebildkameras für das Smartphone – Mehr als ein Gadget?
Seit einiger Zeit lassen sich Smartphones mithilfe eines Aufsteck-Geräts in Wärmebildkameras verwandeln. Dazu wird das Gerät einfach ins Gehäuse gesteckt und die Kamera verwandelt Temperaturen in farbliche Signale. Aber was taugen die Smartphone-Wärmebildkameras und können Sie mit herkömmlichen, wesentlich höherpreisigen Kameras überhaupt mithalten?

Passivhaus Premium – House of Energy zertifiziert
Seit Oktober 2015 ist es fix: Als erstes Nichtwohn-Gebäude weltweit wird das House of Energy in Kaufbeuren als Passivhaus Premium zertifiziert. „Das stellt einen weiteren Meilenstein für die gesamte Passivhaus-Branche dar. Wir sind alle sehr stolz“, so Investor und Inhaber Markus Meyer.

GEBÄUDEHÜLLE
Elektroinstallation – Gute Gewerkekoordination, größtmögliche Luftdichtheit
Gute Abstimmung zwischen den Baubeteiligten hilft Leckagen und Wärmebrücken zu vermeiden. Hier stehen Architekten und Elektroplaner in der Verantwortung.

Wärmedämm-Verbundsystem mit EPS – Änderungen beim konstruktiven Brandschutz
Die vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) angekündigten Änderungen der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen für schwerentflammbare Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) mit EPS-Dämmstoffen wurden bis Ende 2015 erteilt und gelten ab 01.01.2016.

Bodentreppen und Flachdachausstiege (Teil 2) – Feuchtschutz und Luftdichtheit
Die Zugänge zu unbeheizten Dachböden werden häufig in Form von Dacheinschubtreppen (Bodentreppen) ausgeführt. Die technischen und konstruktiven Überlegungen zu Bodentreppen lassen sich auch auf Flachdachausstiege übertragen. In der letzten Ausgabe wurden die Anforderungen hinsichtlich des Wärmeschutzes erläutert. Wie verhält es sich mit dem Feuchteschutz und dem luftdichten Anschluss?

ANLAGENTECHNIK
Pelletkessel – Die wichtigsten Auswahlund Planungskriterien
Sind Pelletfeuerungen noch modern? Sie sind nur bedingt kleinlastfähig, was besonders bei Passivhäusern einer umsichtigen Planung bedarf, und benötigen zudem einen Brennstofflagerraum. Die Versorgung mit Holzpellets ausschließlich aus Restholz ist fraglich und sie sind wegen erhöhter Feinstaubemissionsgefahr in die Kritik geraten – unberechtigterweise. Aber sie stehen für den Charme der Erneuerbaren Energien im Heizungsbereich.

IM GESPRÄCH
European Energy Award – Gold für Chemnitz
Vor kurzem wurde die Stadt Chemnitz mit dem eea® in Gold ausgezeichnet. Carina Kühnel, Abteilungsleiterin Umweltprüfung der Stadt Chemnitz, erklärt, wie es dazu kam und welche Anstrengungen die Stadt unternimmt, um ihre Energiebilanz zu verbessern.

RECHTLICHES
EEG 2014: Klage vor dem Verfassungsgericht – Höhere Einspeisevergütung dank BVerfG?
Innerhalb weniger Monate nach Unterzeichnung des Koalitionsvertrags hat die Bundesregierung 2014 die Novellierung des EEG auf den Weg gebracht und – dank eigener Mehrheit – im Bundestag verabschiedet. Nun muss das Bundesverfassungsgericht entscheiden.

„Verblüht sind Dahlien und Ginster,
die Rechnung steigt für Öl und Licht.
Die Nächte werden wieder finster,
der Tag nimmt ab, die Oma nicht.“

Das ist einer meiner liebsten Vierzeiler von Heinz Erhardt. Sobald ich ihn lese, sehe ich sie quasi vor mir, die ruhigen Wintertage. Es ist Spätnachmittag und dunkel draußen, Schneeflocken bahnen sich luftig und leise den Weg nach unten, um schließlich sanft auf dem Boden zu landen. Drinnen ist es wohlig warm, ein paar Kerzen sorgen für heimelige, entspannte Stimmung …

Ja ja, schon gut, man wird ja wohl noch ein bisschen träumen dürfen! Ich weiß, die Realität sieht leider oft anders aus. Tatsächlich bleibt der Baubranche oft nicht mal im Winter wirklich Zeit zum Durchatmen. Trotz Minusgraden, Schnee und vereister Böden geht die Arbeit auf vielen Baustellen weiter. Stempeln gehört fast schon der Vergangenheit an – wenn es irgendwie geht, wird durchgearbeitet. Geht auch nicht anders, denn alles muss immer noch schneller fertig, der Einzugstermin noch früher sein. Das hat sich bei vielen Bauherren – egal ob öffentlich oder privat – mittlerweile schon so eingebürgert. Warum eigentlich? Weil Zeit Geld ist? Ja, sicherlich auch, wir reden hier schließlich nicht von Peanuts. Hauptsächlich mangelt es den meisten aber an Erfahrung, den Aufwand mit allen dazugehörigen Detailausführungen richtig abzuschätzen. Und so werden dann oft Äpfel mit Birnen verglichen à la „mein Nachbar ist auch nach sieben Monaten eingezogen“. Dass besagter Nachbar aber ein Blockbohlen-Fertighaus aus Polen besitzt, das via Lkw-Kolonne angeliefert wurde, spielt keine Rolle. Oder dass der  Untergrund ein anderer war. Oder dass der Keller eben nicht feucht war. Oder dass es nicht wochenlang geregnet hat. Oder, oder, oder … Es lohnt sich oft, die Bauherren in unsere Erfahrungen mit einzubeziehen und unrealistische Zeitvorstellungen gleich zu entkräften – das verschafft in mancher Hinsicht später mehr Verständnis und kann helfen, die Bauphase etwas zu „entstressen“.

Übrigens: Auch wenn wir das Thema Stress und Zeitmangel nur dem 21. Jahrhundert zuordnen – es ist wohl eher ein altbekanntes Phänomen. Wilhelm Busch hat das seiner Zeit schon sehr treffend zusammengefasst:

„Wirklich, er war unentbehrlich! Überall, wo was geschah,
zu dem Wohle der Gemeinde, er war tätig, er war da.
Schützenfest, Kasinobälle, Pferderennen, Preisgericht,
Liedertafel, Spitzenprobe, ohne ihn da ging es nicht.
Ohne ihn war nichts zu machen, keine Stunde hatt‘ er frei.
Gestern, als sie ihn begruben, war er, richtig, auch dabei.“

Einen gesunden, stressfreien Start in das Jahr 2016!

Kathrin Hefele
Chefredaktion „EnEV im Bestand“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)