Ausgabe Januar | Februar 2023

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Holzhybridbau: Das Beste aus drei Welten
Die Holzhybridbauweise vereint die Stärken von Holz, Beton und Stahl. Das verbessert das Klima – im Gebäude, wie auch global. Vorgefertigte Holzmodule lassen sich schnell und wirtschaftlich verarbeiten. Vorsicht ist jedoch bei den Anschlüssen der verschiedenen Baumaterialien geboten.

H2-Office-Tower, Wiesbaden: Von der Industriebrache zum modernen Bürocampus
Angesichts der Klimawende heißt moderner Bau immer häufiger auch grüner Bau. Dabei greifen viele Entwürfe – ob Neubau oder Sanierung – wieder auf den erneuerbaren Rohstoff Holz zurück und kombinieren ihn mit Stahl und Beton zum „Hybrid“. So auch die Wiesbadener Architekten 3deluxe: In einer Baustudie zur Umgestaltung einer Industriebrache spielt neben der Sanierung denkmalgeschützten Bestands auch ein neues Holzhybridhochhaus eine prägende Rolle.

SONDERTEIL ISH
ISH Messetrends 2023: Nachhaltig warm, frisch und nass
Die ISH 2023 feiert vom 13. bis 17.03.2023 ihre Rückkehr in die Frankfurter Messehallen. Wie viele andere Großevents hatte die Corona-Pandemie auch die letzte Ausgabe der „Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Luft“ ins Virtuelle verdrängt. Zwar wurde das Programm der ISH Digital 2021 durchaus positiv aufgenommen – dennoch freuen sich die Veranstalter und Aussteller dieses Jahr wieder auf den direkten persönlichen Austausch mit Besuchern. Zusätzlich zum gewohnten Messeerlebnis gibt es aber dieses Mal auch eine „Digital Extension“ parallel zur Veranstaltung vor Ort. Sie bleibt bis zum 24.03.2023 nutzbar. Egal jedoch, ob „personal“ oder digital – auf der ISH dreht sich alles um „zeitgemäßes Watt, Wasser & Co.“

ISH Messeevents 2023: Themen-Hotspots – Ein Überblick
Die Events der ISH greifen aktuelle Branchenentwicklungen auf und bieten Gelegenheit zur Information, zur Diskussion und zum Networking. Das detaillierte Programm lag zum Redaktionsschluss noch nicht vor, aber folgende „Themen-Hotspots“ sind für die Messebesucher vorbereitet.

Heizungstausch, Teil 1: Die Qual der Wärmewahl
Verunsichert durch die aktuelle Energiekrise, streben bei einem Heizungstausch derzeit viele weg von Öl und Gas, hin zu Wärmepumpe, Holzpellets und – wenn möglich – Nah- oder Fernwärme. Doch was macht wirklich Sinn?

Flächenheizung und –kühlung in Gebäuden: Basistechnologie zur Nutzung erneuerbarer Energien
Heiße Sommer, sehr lange Trockenperioden, warme Winter und regelmäßige Berichte über die Folgen der Erderwärmung. Das Thema Energiewende ist in den Köpfen der Menschen angekommen – weiter forciert durch den Ukraine-Krieg und den damit verbundenen schnelleren Ausstieg aus fossilen Energien. Die Lösung für die Gebäudeversorgung und den zukunftssicheren Umbau des Wirtschaftsstandorts Deutschland liegt in den erneuerbaren Energien. Für Gebäude lassen sich v. a. PV, Wind- und Wasserkraft, Solarthermie sowie Umgebungs-, Ab- oder Erdwärme nutzen. Das Gebäudeenergiegesetz stellt die Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden, an Energieausweise und den Einsatz regenerativer Energien neu auf. Nicht die einseitige Optimierung des Wärmeschutzes, sondern die gelungene Kombination aus Gebäudehülle und Anlagentechnik unter Nutzung „Erneuerbarer“ sind das Ziel. Der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e. V. erklärt, warum die Flächenheizung in diesem Kontext eine Basistechnologie für die Energiewende ist.

GEBÄUDEHÜLLE
Thermische Bauteilaktivierung: Potenziale für den Wohnungsbau
In Büro- und Dienstleistungsgebäuden wird die thermische Bauteil- oder Betonkernaktivierung seit Jahrzehnten zum „Wegkühlen“ innerer Wärmequellen, wie Computer oder Beleuchtung, erfolgreich angewendet. Ob das Kühlen und Heizen von Räumen nur mit der Betondecke auch im Wohnbereich möglich ist, wollte die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie wissen. Dazu wurde vor knapp 15 Jahren ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm in die Wege geleitet.

Innendämmung: Auswirkung auf Wärmebrücken
Bei der Planung und der Ausführung von Innendämmung gibt es in puncto Wärmebrücken zwei Faktoren, die zu berücksichtigen sind: Zum einen, dass der Wärmebrückenzuschlag deutlich höher sein wird als bei einer außen liegenden Dämmung. Zum anderen ist darauf zu achten, dass es bauphysikalisch weder zu Tauwasserausfall noch – als Folge davon – zu Schimmelbildung kommen kann.

RECHTLICHES
Photovoltaik: Wenn der Nachbar blendet
Sind störende Lichtreflexionen einer Solaranlage auf dem Dach des Nachbarn hinzunehmen?

Gesetzesänderungen zum 01.01.2023: Das EEG 2023 und weitere Maßnahmen im Stromsektor
Das neue Jahr beginnt mit wesentlichen Gesetzesänderungen zur Förderung erneuerbarer Energien. Bei dem Gesetzespaket zu Sofortmaßnahmen für den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren und weiteren Maßnahmen im Stromsektor vom 20.07.2022 (BGBl. I S. 1237) handelt es sich um eine der größten energiepolitischen Reformen seit Jahrzehnten. Es beinhaltet u. a. die Abschaffung der EEG-Umlage sowie das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz. Einige Änderungen sind schon seit 2022 in Kraft, aber das Gros gilt erst seit 01.01.2023.

Neues Jahr – alte Lasten. Oder: Wende. Jetzt aber wirklich!

War es bei Ihnen auch „the same procedure as every year“? Gebeutelt vom beruflichen Jahresendspurt ging es spät ins Geschenkespeedshopping und hektisch in die Weihnachtsfinishs. Zwischen den Feiertagen – dem Timeslot, von dem man sich einen kleinen besinnlichen Boxenstopp erhoffte, falls die Feiertage selbst nicht genug Ruhe unter den Baum gelegt hatten – standen die Familienbesuche an, für die die Feiertage nicht gereicht hatten. Und Treffen mit Freunden, die das Jahr über (gefühlt) über die halbe Erdkugel verteilt sind und die man erst wieder um die Feiertage herum in der alten Heimat trifft. Zu solchen Gelegenheiten kommt es, wie es kommen muss: Man schwelgt in Erinnerungen. Und nicht selten fasst man gute Vorsätze, formuliert Wünsche fürs neue Jahr. Dass man sich nicht erst wieder am Rande des Jahresendzeitmarathons wiedersieht und und und …

Solche guten Vorsätze fassen viele auch für sich selbst und ich gestehe: Me too. Doch dieses Mal brachten mich meine „Das-muss-sich-2023-ändern“-Überlegungen auf eine Idee. Bei meinem Studienfreunde-Treffen, das eben um die Feiertage stattfand, fragte ich: „Was wünscht ihr euch fürs neue Jahr? Auch beruflich, für die Branche.“ Gleich ging es wild durcheinander – fast, wie in ganz 2022. „Wir brauchen eine bundesweite Solarpflicht. Wie kann man noch große (Gewerbe)Bauten auf grüner Wiese errichten, ohne die Dächer mit PV zu bestücken?“ „Überhaupt: Warum versiegeln wir so viel Fläche, statt mehr in die Höhe zu bauen?“ Dann: Stellplätze. „Warum müssen wir noch so viele Parkplätze vorsehen? Warum müssen wir die überhaupt noch vorsehen?“ „Stellplätze für Autos ist das eine. Aber warum so viele Flächen für Lastenfahrräder? Wer fährt die alle? Die brauchen ganz schön Platz!“ „Mich regt auf, dass es so wenig Wettbewerbe gibt. Nur noch VGV-Ausschreibungen.“ „Insgesamt wünsch ich mir mehr Mut!“ „Mut wofür?“ „Nicht immer die gleichen Standardbauweisen mit Standardbaustoffen umzusetzen, weil es einfacher ist. Sondern endlich flächendeckend mit alternativen Bauweisen und Materialien neue Wege gehen.“ „Und wir müssen mehr im Bestand bauen. Die Muster(um)bauordnung ist längst überfällig.“ …. Was hatte ich da losgetreten? Der Abend kreiste um Energie- und Bauwendethemen, bei denen ich gehofft hatte, wir seien längst weiter. Warum so wenig „Wende“ in der Praxis, wo doch so viel davon in aller Munde? Dazu fällt mir noch eine „Wende“ ein. Eine „Redewende“: „Tue Gutes und rede darüber!“ Haben wir die Wendung gewendet? Reden wir darüber, tun aber nichts Gutes? Zumindest nicht schnell und ausreichend genug? Vielleicht auch, weil das Reden leichter gemacht wird als das Tun? Dann hätte ich für 2023 den Wunsch, dass sich das „wendet“: Dass es leichter wird, Gutes zu tun! Dann können wir auch darüber reden – auf dass es sich schnell verbreitet.

Ihnen ein ganz wunderbares neues Jahr mit viel Tatkraft sowie Durchhaltevermögen beim Umsetzen von „viel Gutem“. Und: ein tolles Team. Denn am Bau setzt man „viel Gutes“ gemeinsam am besten um.

Ihr GEG Baupraxis-Team – das Ihnen an dieser Stelle auch seinen neuen Kollegen vorstellt: Hiermit heißen wir Jona offiziell herzlich willkommen! Und wünschen ihm? Viel Gutes! 🙂