Ausgabe März | April 2021

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
ISH 2021 Digital – SHK-Branche geht ins Netz
Die ISH – Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Klima – bringt vom 22. bis 26. März 2021 die SHK-Branche zusammen – coronabedingt digital. Sie bietet für Aussteller und Besucher ein virtuelles Netzwerk, auf dem sie Wissen austauschen, Produkte und Innovationen vorstellen sowie neue Lösungen aufzeigen können.

Im Gespräch mit: Andreas Lücke – Green Deal ready?
Bis 2050 soll Europa klimaneutral werden – als erster Kontinent weltweit. So sieht es der European Green Deal, den die Europäische Kommission bzw. Ursula von der Leyen am 11. Dezember 2019 vorgestellt hat, vor. Im Detail geht es u. a. um die Versorgung mit sauberer, erschwinglicher und sicherer Energie, um Energie- und ressourcenschonendes Bauen und Renovieren, um eine raschere Umstellung auf eine nachhaltige, intelligente Mobilität, um die Mobilisierung der Industrie für eine saubere, kreislauforientierte Wirtschaft und um Klimaschutzziele der EU für 2030 und 2050. Welche Rolle spielt hierbei insbesondere der Wärmebereich im Gebäudesektor? GEG Baupraxis im Gespräch mit Andreas Lücke, dem Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen BDH Heizungsindustrie (BDH).

ENERGIEBERATUNG
Neues Gesetz – neue Messnorm – GEG und Blower-Door-Tests
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat die Messpraxis bei Blower-Door-Tests geändert. Die Details regelt die DIN EN ISO 9972:2018-12 mitsamt ihren nationalen Anhängen (v. a. NA/NB). Mit Inkrafttreten des GEGs ist sie zur in Deutschland geltenden Messnorm für öffentlich-rechtliche Nachweise der Gebäude-Dichtheit geworden.

Dichte Luftleitungssysteme – ABC für weniger Energie und mehr Effizienz
Um den Gebäudebestand bis 2050 nahezu klimaneutral zu gestalten, braucht es mehr als den Austausch alter Heizungen und eine bessere Wärmedämmung. Wichtig sind auch dichte Luftleitungssysteme.

Corona-Eindämmung – Förderung von RLT-Anlagen

Sommerlicher Wärmeschutz – Einflussfaktoren und Berechnungsgrundlagen
Dauerhaft überhitzte Räume mindern Behaglichkeit, geistige Produktivität sowie körperliche Leistungsfähigkeit und ziehen im Extremfall gesundheitliche Folgen nach sich. Planer sind stärker denn je gefragt, den sommerlichen Wärmeschutz schon in der Entwurfsphase mitzubedenken. Strategien, das als Chance zu nutzen, gibt es. Ansätze hierfür liefert die DIN 4108-2:2013-02 „Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz“.

GEBÄUDEHÜLLE
Sommer ante Portas – Schimmelbildung bei sommerlichen Temperaturen vermeiden
Wenn warme Frühlings- oder Sommerluft in einen Kellerraum gelangt und dort auf kühlere Wände trifft, kann sich an den Wandoberflächen Tauwasser und schließlich Schimmel bilden. Zur Vermeidung dieser Sommerkondensation war bisher die Nachtlüftung die beste Strategie. Doch schwülheiße Frühlingstage und immer häufigere Tropennächte erschweren inzwischen auch in modernen, gut gedämmten Räumen das entfeuchtende Lüften.

ANLAGENTECHNIK
Virtueller Container-Wohnbau – Ökobilanz und Autarkiegrad
Leichtbauanwendungen auf Basis des Containerbaus können mit entsprechender technischer Ausstattung hohe Energieautarkiegrade erreichen, indem sie überwiegend lokal verfügbare regenerative Energieträger und -quellen nutzen. Während eine hohe Energieautarkie CO2-Emissionen reduziert, ist fraglich, wie ökologisch die Maßnahmen zur Steigerung der Energieautarkie sind, wenn der gesamte Lebenszyklus in Bezug auf diverse Umweltindikatoren betrachtet wird.

Datenkommunikation – BACnet für Energiemanager
BACnet. Für die einen ist es längst etabliert, für andere sind es erst einige Buchstaben. Zeit für eine Einführung in das herstellerneutrale Datenkommunikationsprotokoll BACnet zur besseren Verständigung in zukünftigen Projekten.

RECHTLICHES
EEG 2021: Änderungen im Überblick – Das Erneuerbare-Energien-Gesetz im Gebäudesektor
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2021 ist am 01.01.2021 nach einem verhältnismäßig zügigen Gesetzgebungsprozess in Kraft getreten und gerade zum Ende hin, d. h. Mitte Dezember 2020, wurden noch wesentliche Änderungen und Anpassungen zum ursprünglichen Entwurf vorgenommen. Der erste Entwurf war wenig ambitioniert und griff grundlegende Entwicklungen in der Energiewirtschaft nicht auf. Die wesentlichen Schwerpunkte des EEG 2021 gegenüber dem EEG 2017, die den Gebäudesektor betreffen, sind insbesondere die getrennte Ausschreibung von Gebäude- und Freiflächenanlagen, die Digitalisierung des Messwesens und der Steuerung in Anlehnung an das Messstellenbetriebsgesetz (MSBG), die weitergehende Förderung von „ausgeförderten Anlagen“, die Erweiterung der Eigenversorgung und die Anpassung der Förderung von Mieterstrom.

Wenn Ihnen das Leben Zitronen gibt,

liebe Leserinnen und Leser, machen Sie dann auch Limonade daraus? Nun ja, wenn es danach ginge, könnten wir alle derzeit in Großproduktion gehen. Herauskommen würde dabei wahrscheinlich vielmehr Bitter Lemon, denn die seit gut einem Jahr andauernde Situation stößt nicht nur sauer auf, sie ist schon wirklich herb. Für den einen mehr, den anderen weniger. Aber es ist etwas Wahres dran, an der „Zitrusfrüchteweisheit“. Hadern, Schuldzuweisungen oder Ängste führen nie wirklich an ein lohnendes Ziel, also sind wir gut beraten, die Möglichkeiten, die uns die momentane Lage bietet, bestmöglich zu nutzen. Im Grunde das Prinzip der Evolution. Wer sich am besten anpasst, überlebt. Und tatsächlich geht es mittlerweile bei sehr vielen genau darum: zu überleben – wirtschaftlich.

Sich anpassen und damit versuchen, die Durststrecke wirtschaftlich zu überleben, das praktiziert derzeit u. a. auch die gesamte Veranstaltungsbranche. Als man ihr „Corona gab“, machte sie – soweit möglich – Webinare, Online-Meetings und digitale Messen daraus und hat im vergangenen Jahr damit auch wertvolle Erfahrungen gesammelt. Zwar können die virtuellen Events reale Treffen nicht ersetzen, aber aus den Kinderschuhen sind sie trotzdem nun bei vielen Veranstaltern schon heraus. Auch der Teilnehmer hat 2021 in dieser Hinsicht bereits die ein oder andere Online-Erfahrung im Gepäck, sodass letzte Hemmschwellen deutlich gesunken sein dürften. Und auch wenn wir uns wahrscheinlich alle mittlerweile wieder sehr nach (Reise)Normalität sehnen, so vermisse ich für meinen Teil beispielsweise gerade in puncto Messen die vielen gelaufenen Kilometer durch die Hallen und die schweren Füße abends im Hotelzimmer nicht wirklich. Insofern hat es zumindest diese „positive“ Seite, dass etwa die „Bau“ dieses Jahr online stattfand und auch die anstehende „ISH“ ihre Tore nicht in Frankfurt, sondern nur im Internet öffnen kann. Das wird – nicht zuletzt die „Bau“ hat das gezeigt – bei Weitem nicht dasselbe wie die „echte“ Messe sein. Aber es ist alles, was wir derzeit haben. Und nichtsdestotrotz sind diese Messen, was sie immer waren: „Orte“, an denen sich zeitgleich so viel Branchen-Know-how und Expertise, so viel Angebot und Nachfrage versammelt, wie nirgends sonst.

Der nächste große Online-Event auf der Agenda ist im März die digitale ISH. Einen Überblick über diese Messe bieten wir Ihnen im Rahmen unserer Titelstrecke „ISH“. Formate, wie etwa der Kongress Klimaneutrale Kommunen (siehe im Heft auf S. 55), warten im Internet auf unsere Unterstützung, also bitte Ich Sie:….. Lassen wir Veranstalter, Aussteller, Redner und Organisatoren nicht mit den Zitronen in der Limonade stehen, sondern nehmen teil an interessanten Terminen.

Und auch Ihnen wünschen wir in dieser herausfordernden Zeit einen langen Atem, viel Zuversicht, Erfolg und Gesundheit!
Ihr GEG Baupraxis-Team.