Ausgabe September | Oktober 2018

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Konzept für die Zukunft? – Plusenergiehaus: Hält es wirklich, was es verspricht?
Um die Frage seriös beantworten zu können, ist es zunächst erforderlich zu klären, was unter einem „Plusenergiehaus“ zu verstehen ist. Bisher gibt es noch keine einheitlich geregelte Definition. Hier sind deshalb zunächst verschiedene subjektive „Definitionen“, die nach Belieben „präzisiert“ werden können …

VERANSTALTUNGEN
BRANCHENTAGE mit hohem Nutzwert für Profis – Premiere in Leipzig
Drei Verbände, ein Ziel: Mit den erstmals veranstalteten BRANCHENTAGEN bieten der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM), der Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB (BAF) sowie der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz (BV FGB) ihren Mitgliedern und der Fachöffentlichkeit am 28. und 29.11.2018 in Leipzig eine neue Wissens- und Kommunikationsplattform mit hohem Praxisbezug.

REALISIERTE OBJEKTE
Hotel Pfösl nach einprägsamer Wandlung ein einzigartiges Schmuckstück – Natürlich anders
Verwöhnt mit einzigartigen Ausblicken auf die Kulisse der Südtiroler Dolomiten – nur 25 km von Bozen entfernt – ist das ungewöhnliche Gebäude-Ensemble des Hotels Pfösl in Deutschnofen-Südtirol nach einer Sanierung selbst zum Hingucker geworden. Mitte 2017 konnten die Betreiber das Vier-Sterne-Hotel nach den umfangreichen Umbauten wieder eröffnen.

ENERGIEBERATUNG
Thermografie – Qualitätskontrolle von WDVS
Die Thermografie ist als zerstörungsfreie Überprüfung optimal dazu geeignet, ein Werk auch im fertigen Zustand zu überprüfen. Durch das bildgebende Format dieser Überprüfung ist es zusätzlich geeignet, technisch schwierige Zusammenhänge auch Laien relativ einfach und zielgerichtet nahezubringen.

EPBD bringt neue Vorgaben bis 2030 – Die neue EU-Gebäuderichtlinie
FüKürzlich wurde die „Richtlinie (EU) 2018/844 des Europäischen Parlaments und des Rats vom 30.05.2018 zur Änderung der Richtlinie 2010/31/EU über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden und der Richtlinie 2012/27/EU über Energieeffizienz“ verkündet. In Fachkreisen ist sie unter der englischen Abkürzung EPBD (Energy Performance of Buildings Directive) bekannt. Die neuen EU-Vorgaben sind von Interesse für Architekten, Planer und Energieberater, die Bauherren und Investoren weitsichtig begleiten für Themen wie Energieeffizienz, Energieeinsparung und Einsatz von erneuerbaren Energien in Gebäuden. Hier die wichtigsten Änderungen …

GEBÄUDEHÜLLE
Feuchteschutz – Der ewige Kampf mit der Wasserdampfdiffusion
Fast jeder hatte schon in irgendeiner Form einmal damit zu tun: Feuchteprobleme bei Häusern und Wohnungen. Sie reichen von Schimmel und Algen über Frostschäden bis hin zu verfaulenden Holzwerkstoffen. Feuchteschäden sind lästig und überflüssig – und, es ist zwar traurig aber wahr: die Schadenssummen steigen immer noch. Dabei hat sich in den vergangenen Jahren viel getan, um die diesbezügliche Planung zu verbessern und die Fehlertoleranz der Konstruktionen zu erhöhen. Aber auch die Bauteile werden stets anspruchsvoller, luftdichter und besser gedämmt, sodass dem Feuchteschutz eine immer größere Bedeutung zukommt.

Ungewöhnliches Plusenergiehaus – Ein Haus mit sechs Seiten
Ein Haus am Südhang mit Sonne und Tageslicht von früh bis spät. Dazu ein Terrassen-Freisitz mit spektakulärer Aussicht und im ganzen Haus viel Holz. Das Bauvorhaben punktet mit vielen positiven Aspekten und mit einer Energiebilanz, die sich sehen lassen kann. Als Zweite-Reihe-Bebauung im Zuge der Nachverdichtung genehmigt, hatten die Architekten architektonisch die Lage an einem natürlich belassenen felsigen Südhang einschließlich zu erhaltender Bäume zu meistern.

IM GESPRÄCH
Dr. Stephan Leitschuh – „Eine integrale Planung ist entscheidend“
Vor einiger Zeit erschien der erste Planungsleitfaden zur effizienten Energienutzung in Bürogebäuden. Seitdem hat sich in der Umsetzung viel getan. Dr. Stephan Leitschuh, Ingenieur für Technischen Umweltschutz, seit 2012 stellvertretender Leiter des Ökoenergie-Instituts Bayern am Bayerischen Landesamt für Umwelt und Experte im Bereich energieeffiziente Gebäudeplanung verrät, welche Aspekte für ihn bei der Planung heute und in Zukunft besonders wichtig sind.

ANLAGENTECHNIK
Komfortabel, preiswert und sauber heizen – Holzbrennstoffe – warum nicht?
Im Vergleich zu Erdgas und Öl ist Holz ein günstiger Brennstoff. Installateure und Haustechnikplaner schätzen ihn darüber hinaus als regenerativ im Sinne des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes, sowie der attraktiven Fördermittel wegen. Mit automatischen Pellet- und Hackschnitzelfeuerungen lässt sich zudem bequem heizen. Wie sauber die Verbrennung ist, hängt unter anderem von Transport und Lagerung der Brennstoffe ab. Im Beitrag werden Hinweise gegeben, mit welcher Bau- und Betriebsweise möglichst wenig Staub aufgewirbelt wird.

RECHTLICHES
Haftung für Planungsverschulden bei DIN-Normen – Architekten dürfen sich nicht blind auf DIN-Normen verlassen
Das OLG Nürnberg hatte mit seinem Urteil vom 06.08.2015 – 13 U 577/12 – wieder einmal deutlich gemacht, dass die Haftung von Architekten mitunter sehr weit geht. Der BGH wies mit Beschluss vom 21.03.2018 – VII ZR 288/15 die Nichtzulassungsbeschwerde zurück, das Urteil des OLG Nürnberg ist somit rechtskräftig.

„Kinder, es ist der Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht!“

Wie oft habe ich diesen Satz früher von meiner Oma gehört und mich darüber gewundert. Die Tage waren unbeschwert, die Sommerferien sind mir vorgekommen wie eine halbe Ewigkeit, das Leben war sorgenfrei. Warum jammern die Erwachsenen also ständig über zu wenig Zeit?

Heute ist sie stolze 92 Jahre alt und mittlerweile weiß ich nur allzu gut, was sie damals gemeint hat. Ich habe mich nicht nur einmal dabei ertappt, wie ich eben diesen Satz wiederhole und über die Zeit philosophiere. Es geht Ihnen bestimmt genauso, oder zumindest ähnlich wie mir, habe ich Recht? Bauzeitenpläne, ständiger Termindruck der Bauherren bei gleichzeitig geradezu lachhaft langen Lieferzeiten dringend benötigter Materialien oder Geräte für die Baustelle – irgendwie rennen wir ständig hinterher und es fehlt immer an Zeit. Wir planen und takten und organisieren und koordinieren, mit dem Ergebnis, dass wir einfach nur versuchen, irgendwie den Berg vor uns abzuarbeiten. Alles durchgeplant nach „Schema F“, damit keine Zeit verloren geht. Dabei sind doch rückblickend oft die spontanen Einfälle oder Aktionen die Besten! ALSO: Zwischendurch einfach mal an der eigenen Nase packen, raus aus Hamsterrad und Tretmühle, Kopf frei kriegen und Zeit einfach mal Zeit sein lassen.

Tolle spontane Ideen und Aktionen wünscht

Kathrin Sauter
Chefredaktion „EnEV Baupraxis“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)