Ausgabe Januar 2013

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Wirtschaftliche Dämmlösungen – Lohnt sich Vakuumdämmung im Bestand?
Bausichere VIP-Systeme (VIP = Vakuumisolationspaneele) sind nicht nur vollwertiger Ersatz für konventionelle Dämmungen, sondern bieten bedingt durch die um den Faktor 5 (bemessen am Bemessungswert λ = 0,007 W(mK), im belüfteten Zustand 0,020 W/(mK)) schlankeren Dämmstärken viele Anwendungsmöglichkeiten mit wirtschaftlichem Mehrwert. Voraussetzung hierfür sind bauerfahrene und bausichere Herstellersysteme, welche Detaillösungen und Projektbegleitungen für alle Sanierungsgewerke anbieten und hohe Qualitätsstandards schon in der Herstellung der VIP-Elemente pflegen.

SANIERUNGSPROJEKT
Generalsanierung und Neubau der Erlenbachhalle – Schöne Atmosphäre unter neuem Dach
Alte Formen erhalten oder neu interpretieren? Die Antwort balanciert auf einem schmalen Grat, da „neu“ nicht zugleich „besser“ bedeutet. Mit dem Projekt Erlenbachhalle in Bad Camberg beweist das Team rund um den Architekten Hans Pätzold aber, dass eine Umgestaltung in diesem Fall nicht eine von vielen Alternativen, sondern die einzig richtige Option ist. Die Mühe hat sich gelohnt, denn das Projekt wurde sogar für den deutschlandweiten Tag der Architektur 2012 ausgewählt.

ENERGIEBERATUNG
Nachhaltigkeit – Was leistet die Zertifizierung BREEAM DE Bestand?
Der Gebäudebestand in Deutschland bietet ein großes Einsparpotenzial, denn neben den möglichst gering zu haltenden Kosten energetischer Maßnahmen ist auch deren Wirtschaftlichkeit zu bedenken. Zwar findet derzeit ein Bewusstseinswandel in Richtung Nachhaltigkeit statt, der sich in höheren Erträgen bei ressourceneffizienten und nutzungseffizienten Immobilien niederschlägt, jedoch existiert bisher weder ein allgemein akzeptiertes Nachhaltigkeitsverständnis bei Immobilien, noch bestehen international von allen Ländern gleichermaßen anerkannte Nachhaltigkeitsindikatoren oder Zertifikate.

EnEV-Novelle – neues, vereinfachtes Nachweisverfahren – Einfacher mit „EnEV easy“
Die bestehende EnEV 2009 wird wieder novelliert. Zuständig dafür ist das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Mit der Novelle soll auch ein vereinfachtes Nachweisverfahren eingeführt werden: „EnEV easy“. Aber hält es auch, was der Name verspricht?

EnEV 2009: Sie fragen … unser Experte antwortet
Sind negative Wärmebrücken zulässig? Was genau fällt unter den Begriff „Wohnnutzung“? Wie wird ein Schwimmbad bei der Bilanzierung berücksichtigt? Die EnEV wirft in der Praxis immer wieder Fragen auf. Unser Experte Architekt Dr. Werner Friedl beantwortet Ihre speziellen Fragen zur EnEV.

GEBÄUDEHÜLLE
Einsatz von Passivhauskomponenten – Sanierung erster Klasse?
Beim Begriff „Passivhaus“ denken viele zunächst an einen Neubau. Aber auch so manches Bestandsgebäude hat das Zeug zum Passivhaus, oder zumindest einzelne Teile davon. Hier können Passivhauskomponenten zum Einsatz kommen, allerdings müssen dafür auch die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sein.

IM GESPRÄCH
Im Gespräch mit Werner Dorß und Jürgen Gänßmantel, Fachverband Innendämmung e. V. (FVID) – Innendämmsysteme auf dem Prüfstand
Schadensanfällig, teuer und ineffizient – das sind Eigenschaften, die dem Bauteil Innendämmung nach wie vor anhaften. ‚Zu Unrecht’ meinen viele Planer, die sich mit der Sanierung von Bestandsgebäuden auseinandersetzen und dabei oftmals am Einsatz von Innendämmung gar nicht vorbeikommen.

EVENTS & VERANSTALTUNGEN
Fachtagung am 11. und 12.03.2013 in Rosenheim – Alles auf Zeichen „Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit“
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fordert für größere Produktionsbetriebe ein Energiemanagementsystem. Fehlt dies, werden hohe Steuern fällig. Mit der kommenden EnEV werden die energetischen Anforderungen an Fenster, Fassaden und Glas weiter verschärft. Das ift Rosenheim informiert mit einer zweitägigen Veranstaltung über die für die Hersteller wichtigsten Konsequenzen.

Trends auf der Fachmesse CEB in Stuttgart – Nachhaltigkeit beginnt in den eigenen vier Wänden
Während die Temperaturen immer weiter sinken, haben viele Bürger vor allem eine Sorge: ihr Geld zu „verheizen“. Wie die Deutsche EnergieAgentur (dena) aktuell belegt, belasten die in den vergangenen Jahren konstant gestiegenen Energiepreise vor allem Bewohner unsanierter Gebäude. Um Fenster, Fassaden & Co. fit für die Zukunft zu machen, empfehlen Experten deswegen eine EffizienzhausSanierung. Wohin die Trends beim Sanieren und Bauen aktuell gehen, zeigt die CEB® Clean Energy Building vom 7. bis 9.02.2013 in der Landesmesse Stuttgart.

ANLAGENTECHNIK
Zweite Verordnung zur Änderung der Trinkwasserverordnung – Legionellen – Getarnte Gefahr
Um die Qualität von Trinkwasser garantieren zu können, gibt es seit gut einem Jahr eine novellierte Trinkwasserverordnung (TrinkwV), die aktuell zum 13.12.2012 nochmals geändert wurde. Wie sind die Eigentümer von Gebäuden davon betroffen und welche Vorgaben und Pflichten müssen nun erfüllt werden?

Blockheizkraftwerke – Voraussetzungen für einen effizienten Einsatz
Die Kraft-Wärme-Kopplung, also die effiziente Umwandlung von fossilen, aber auch erneuerbaren Energieträgern in nutzbare Energiedienstleistungen wie Strom und Wärme, ist im Rahmen der bevorstehenden Energiewende unbestritten und unverzichtbar. Es gibt aber immer wieder Interessenskonflikte zwischen der Kraft-Wärme-Kopplung in Kraftwerksdimensionen der alten Energieversorgerstrukturen (groß, zentral) und dem anarchischen Prinzip der dezentralen Versorgungsstruktur, also dem „Kraftwerk im Keller“, das beinahe für jeden realisierbar ist. Was macht wo Sinn?

Gemeinde Vogtareuth als Vorreiter für energetischen Richtungswechsel – Zukunftsweisende Energieversorgung mit Nahwärme
Eineinhalb Jahre lang wurde gegraben und gebaut: Jetzt zeigt sich der kleine bayerische Ort Vogtareuth mit einer Hackschnitzel-Heizzentrale als Vorbild für umweltfreundliche Energieversorgung aus einer zentralen Heizquelle. Die 3.000-Einwohner-Gemeinde bei Rosenheim versorgt nun vier wichtige öffentliche Gebäude autark mit Wärme und hat mit einem Förderbetrag von 1,4 Mio. Euro einen der höchsten Förderbe träge im Landkreis Rosenheim erhalten.

RECHTLICHES
Übergang zur neuen EnEV – Wann gilt welche Fassung?
Lange ist nichts passiert. Ursprünglich sollte die am 01.10.2007 in Kraft getretene Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden (EnEV), zuletzt geändert Ende April 2009, noch bis Ende 2012 novelliert werden. Es handelt sich hierbei nunmehr um die vierte Änderung der EnEV. Nun ist beabsichtigt, dass sie im Februar 2013 von der Bundesregierung beschlossen werden soll. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens ist nach wie vor unklar.

Die „Gewährleistungsbescheinigung“ in der praktischen Anwendung – Türöffner für die Geltendmachung von Mängelrechten?
Bauherren verlangen mitunter von den von ihnen beauftragten Bauunternehmern oder Handwerkern eine „Gewährleistungsbescheinigung“ nach Fertigstellung der Arbeiten. Das sorgt regelmäßig für Verwirrung, denn dieser Begriff ist, im Gegensatz zur „Unternehmererklärung“ nach EnEV juristisch nicht definiert und seine Bedeutung damit mehr als fragwürdig.

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Pfusch und Betrug auf deutschen Baustellen“. So titelte vor kurzem die „Welt am Sonntag“, und beruft sich auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes und auf Bau-Experten. „… Diese schätzen den Schaden, der vor allem privaten Bauherren und Handwerkern entsteht, auf jährlich eineinhalb bis fünf Milliarden Euro …“.

Eine ziemlich hohe Summe, wenn man bedenkt, dass diese nur auf Schlamperei oder sogar absichtlichem Betrug basiert. Aber so richtig schockieren kann uns diese Meldung dennoch nicht, oder besser, nicht mehr. Denn wie in fast jeder Branche regiert auch beim Bau das Motto „Geiz ist geil“. Das Bewusstsein, wie wichtig Qualität gerade beim Hausbau ist, rückt zum Leidwesen der Bausachverständigen und -fachkräfte immer mehr in den Hintergrund. So werden von einigen unvernünftigen Bauherren z. B. Baustoffe im Internet gekauft, deren Zulassung, Eignung oder Wertigkeit oft zweifelhaft ist. Ein Architekt oder Bauleiter ist sowieso zu teuer, stattdessen wird auf die Arbeiter „Samstag“ und „Schwarz“ gesetzt.

Natürlich ist bekannt, dass das Geld bei Baumaßnahmen eine immense Rolle spielt – sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich. Ebenso liegt es in der Natur des Menschen, an der einen oder anderen Stelle Kosten einzusparen – schließlich geht es meist um Hunderttausende oder sogar mehr. Aber gerade weil es um so viel Geld geht, benötigen Bauherren als Laien Unterstützung und Rat von Sachkundigen. Schließlich handelt es sich nicht um ein Auto, das bei hoher Mängel- und Reparaturanfälligkeit relativ schnell gegen ein anderes ausgetauscht werden kann – ganz im Gegensatz zu einem Haus. Aber das wird leider eben erst dann bemerkt, wenn es bereits zu spät ist und sich nach und nach immer mehr Bauschäden Gesellschaft leisten. Gott sei Dank gibt es bei einem jährlichen Bauvolumen von derzeit fast 300 Milliarden Euro in Deutschland auch noch solche Bauherren, die sich dieser Gefahr schon während der Bauphase bewusst sind.

Kathrin Hefele
Chefredaktion „EnEV im Bestand“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)